NACHHALTIGES BAUEN
Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft
Der europäische Green Deal und die Aktivitäten des neuen Europäischen Bauhauses leiten einen wesentlichen Paradigmenwechsel in der gesamten Bauwirtschaft ein. Gefragt sind in Zukunft Lösungen für das klimaneutrale, ressourcenschonende und wohngesunde Gebäude – nachhaltiges Bauen.
Vom Bauprodukt zum nachhaltigen Gebäude
Nachhaltig Bauen bedeutet, jedes Bauwerk ganzheitlich zu betrachten und jedes Detail, jedes einzelne Bauprodukt, zu analysieren. Je nach Art, Nutzung oder Standort des Gebäudes ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die verwendeten Bauprodukte. Jedes einzelne beeinflusst die ökologische Qualität des gesamten Bauwerks. Deshalb können die Umweltwirkungen einzelner Bauprodukte erst im Gebäudekontext beurteilt werden – zum Beispiel was in jedem einzelnen Produkt steckt, welche Ressourcen und Energiemengen jeweils benötigt werden und welche Emissionen bei Herstellung, Transport, während der Nutzung und beim Rückbau freigesetzt werden. All diese Produktinformationen werden in Zukunft nur mehr digital erfasst und durch geeignete digitale Kanäle in den Informationsprozess des Planens, Bauens und Betreibens eingespeist – Stichwort: EPD, Digitaler Produktpass.
nachhaltige lösungen
Das große Panorama zu Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Dazu sind wir mit vielen Stakeholdern der Branche, der Politik sowie der Bildungsinstitutionen im Dialog oder setzen auf interdisziplinär besetzte Projekte zu konkreten Frage- und Themenstellungen. Eine gute Übersicht zu den Lösungen, Aktivitäten und Herausforderungen unserer Mitgliedsunternehmen bietet die neue Publikation „Das große Nachhaltigkeits- und Kreislaufwirtschafts-Panorama“. Besonderer Dank gilt den für den Bausektor zuständigen Landesrät*innen für die Beantwortung dieser vier zukunftsweisenden Fragen in dem Panorama.
- Leistbares Wohnen ist das Thema in Österreich. Welche Modelle forcieren Sie in Zukunft, um diesen Anspruch einzulösen?
- Von welchen Förderungen für private, gemeinnützige und gewerbliche Bauwerber*innen erwarten Sie den größten Hebel im Kontext von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft?
- Welche konkreten Maßnahmen und Strategien verfolgen Sie, um eine nachhaltige Entwicklung im Bausektor zu fördern und sicherzustellen, dass zukünftige Bauvorhaben den Prinzipien der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft entsprechen?
- Wenn Sie an Ihr Bundesland im Jahr 2035 denken: Was hat sich zugunsten der Lebens- und Arbeitsqualität von Menschen verändert und welche Hürden haben Sie erfolgreich genommen?
Hier finden Sie die ausführlichen Statements der zuständigen Landesrät*innen aus den Bundesländern in ungekürzter Version:
Wir freuen uns auf Ihre Projektideen!
Wenn Sie sich mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit im Bauwesen auseinandersetzten möchten, kontaktieren Sie uns jederzeit mit Ihrer Projektidee.
NACHHALTIGKEIT & KREISLAUFWIRTSCHAFT
Interessante Projekte & Links
Projektname: Nachhaltige Baustellenlogistik
Projektziel: Aufzeigen von Handlungsfeldern
Zeitraum: 03/2024-laufend
Projektleitung: WK Wien
Projektpartner: Multi-Stakeholder benannt vom Projekt-Lead WK Wien
Beschreibung:
Im Rahmen einer interdisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppe werden bestehende Informationen, Studien und Anliegen rund um die emissionsfreie Baustelle zusammengeführt. Ziel ist eine Übersicht zum Status Quo sowie Handlungsempfehlungen auf Basis mehrerer Workshops zu erarbeiten und an die Stadt Wien zu übergeben.
Projektname: Verankerung von Kreislaufwirtschaft in den Aus- und Weiterbildungen im Bausektor
Projektziel: Aufzeigen von Handlungsfeldern
Zeitraum: 04/2023-02/2024
Projektleitung: climate lab
Projektpartner: s. Erkenntnisbericht
Beschreibung:
Die Verankerung von Kreislaufwirtschaft in Ausbildungen hat einen großen Hebel für eine kreislauffähige Planung. In diesem Projekt wurde der Fokus auf Ausbildung von Planer:innen, Lehrlingsausbildung und HTL- Ausbildungen sowie Weiterbildungen gelegt. Ziel des Programms war es, Umsetzungen während und außerhalb der Projektlaufzeit anzustoßen. Dieser Ergebnisbericht spiegelt die Erkenntnisse aus den vertiefenden Interviews, Roundtables, Netzwerkveranstaltungen und der Recherche von Good Practices wider.
Der intensive Austausch mit vielen unterschiedlichen Stakeholdern aus dem Bereich Lehre, HTL-Schulen und universitären Bildungseinrichtungen wurde ermöglicht und die Auflistung der beteiligten Organisationen soll Umsetzungsprojekten einen rascheren Durchblick geben.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen zählen die Bedeutung des Austauschs zwischen Klimaschutzministeriums und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, das Verstehen von Kreislaufwirtschaft als Querschnittsmaterie- im Gegensatz zur isolierten Betrachtung in Zusatzangeboten – sowie der Wichtigkeit der vielen Lösungsansätze.
Download: Erkenntnisbericht Verankerung von Kreislaufwirtschaft in den Aus- und Weiterbildungen im Bausektor
Projektname: ELEMENTS
Projektziel: Entwicklung eines Bewertungsverfahrens für Elemente des Gebäudebestandes der Nachkriegszeit (1960-1979) in Graz
Zeitraum: 10/2024-10/2025
Projektleitung: Technische Universität Graz
Projektpartner: StadtLABOR Innovationen für urbane Lebensqualität GmbH, RENOWAVE.AT eG, Energie Agentur Steiermark gemeinnützige GmbH
Beschreibung:
Die Disziplin der Architektur und der Bausektor entwickeln sich in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaneutralität: auf der einen Seite eine Vielzahl an wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsprojekten zu kreislaufgerechtem Bauen und technischen Lösungen zur Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden, auf der anderen Seite CSRD-Berichterstattung und Energieausweise. Doch es wird für das Versprechen einer scheinbar besseren Zukunft nach wie vor (zu viel) Neues gebaut und Gebäudebestand abgerissen. Vor allem großvolumige Gebäude aus den 1960er- und 1970er-Jahren, die in Stahlbetonskelettbauweise errichtet wurden und einen Nutzungsmix aufweisen – also nicht ausschließlich dem Wohnen dienen – fallen einem Neubau zum Opfer oder werden in einer Art und Weise thermisch saniert, die deren architektonische und baukulturelle Qualitäten vernichtet. Die Gründe dafür sind hochkomplex und pendeln zwischen technischer Machbarkeit, ökonomischer Verwertbarkeit, gesetzlichen Vorgaben und gesellschaftlicher Akzeptanz.
ELEMENTS untersucht diese unterschiedlichen Parameter der Gebäudesanierung, mit dem Ziel, das Leistungsprofil eines Folgeprojekts, das unter dem Arbeitstitel „Circular Building Refurbishment Laboratory“ (CBR-Lab) läuft, zu erarbeiten. Mit dem CBR-Lab soll anhand ausgewählter Gebäude im Ballungsraum Graz ein Verfahren für eine frühzeitige Potentialanalyse des anvisierten Gebäudetyps (1960-79, Stahlbetonskelettbauweise, Hybrid) hinsichtlich seiner Sanierung entwickelt werden. Dieses Verfahren soll in Zukunft in die Planungspraxis überführt und von Unternehmen der Baubranche genutzt werden. Aufgrund der Internationalität des zu untersuchenden Gebäudebestandes (u.a. hinsichtlich ihrer Konstruktionsweise) können die Erkenntnisse, die anhand von Fallbeispielen in Graz erarbeitet werden, in ganz Österreich und darüber hinaus angewandt werden.
Mehr Informationen: https://projekte.ffg.at/projekt/5124610